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>>La vie de l’artiste Louise Straus-Ernst (version allemande)

8 mai 2012
Auteur(e) : 

Vorwort

Als ich anfing mehr über das Internierungslager Gurs in Erfahrung zu bringen, um eine Biographie einer Insassin niederzuschreiben, bin ich auf die Wagner - Bürckel - Aktion gestoßen. (Die Gauleiter Robert Wagner (Gau Baden) und Josef Bürckel (Gau Saarpfalz) wurden nach der Eroberung Frankreichs (Elsass und Lothringen) am 2. August 1940 „ Chefs der Zivilverwaltung“.) Als in Frankreich am 22. Juni 1940 der Waffenstillstand vereinbart wurde, beschloss man, alle Juden aus den deutschen Besatzungsgebieten in das Landesinnere von Frankreich nach Gurs zu deportieren. Es waren über 23000 Juden und missliebige Franzosen gewesen. Nach dieser Aktion wurde beschlossen, dass auch die jüdische Bevölkerung im südwestlichen Reichsgebiet (Baden und Südpfalz) in das Internierungslager Gurs zu deportieren sei. Am 25. September 1940 wurde diese Aktion besprochen und bis ins kleinste Detail geplant. Ich habe mich gefragt, warum deutsche Juden im Südwesten von Deutschland erst nach Frankreich und später in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurden. Hier wird deutlich, wie schrecklich und systematisch die ganze Logistik für die Deportation der Juden in die Konzentrationslagern erprobt wurde. Die Deportation nach Frankreich, und später nach Auschwitz, im Zusammenspiel mit den verschiedenen Behörden zeigte auf, dass der sogenannten „Endlösung der Juden“ logistisch nichts mehr im Wege stand.

1. Biografie von Louise Straus-Ernst

Louise Straus-Ernst, genannt Lou, wurde am 2. Dezember 1893 in Köln geboren. Von Beruf war sie deutsche Kunsthistorikerin, Journalistin und Künstlerin. Sie war eine von den 6.500 weiteren „Volljuden“, die ins Internierungslager Gurs deportiert wurden. 1944 überlebten nur 3.600 Juden das Lager Gurs und letztendlich wurden diese Juden von Gurs nach Auschwitz deportiert, um zu sterben. Lou starb 1944 in Auschwitz.

1.1 Jugend, Studium und Ehe

Louise Straus wurde 1893 als Tochter eines Hutfabrikanten in Köln geboren. Sie wuchs in einem liberalen jüdischen Milieu auf. Nach dem höheren Schulabschluss studierte sie in Bonn Kunstgeschichte, wo sie auch ihren Studienkollegen Max Ernst kennenlernte. Noch während des Ersten Weltkriegs heiratete sie 1918 gegen den großen Widerstand ihrer Familie ihren Studienkollegen Max Ernst. Max Ernst hatte sein Studium abgebrochen und war als freier Maler tätig. Louise hat in dieser Zeit als erste Frau an der Universität Bonn promoviert. Das Paar bekam 1920 einen Sohn namens Hans-Ulrich, der später durch den Künstlername Jimmy Ernst in den USA bekannt wurde.

1.2 Dada

Die Wohnung der Ernsts am Kaiser-Wilhelm-Ring in Bonn wurde zum Treffpunkt vieler Künstler wie beispielsweise August Macke. Sie wollten eine neue Kunstbewegung starten, namens Dada oder auch Dadaismus genannt. Federführend in dieser Bewegung war Max Ernst, der mit anderen Künstlern die Kölner Dada-Gruppe gründete. Die erste Ausstellung war 1920 im Kölner Kunstverein. Plakate und Kataloge wurden von den Behörden beschlagnahmt. 1922 zog Max Ernst nach Paris und 1926 kam es zur Scheidung.

1.3 Louise als Journalistin

Nach der Trennung kam Lou in finanzielle Schwierigkeiten. Sie wendete sich in dieser Zeit wieder der Kunstgeschichte zu und übernahm am Anfang Aufträge als Museumskuratorin. Ihre Aufgabe war, Artikel über die mittelalterliche Architektur und Kunst, Theater und Film, aber auch über die Politik zu verfassen. Die neue Wohnung in Köln-Sülz wurde ein beliebter Ort für bekannte Leute, aber auch für Gäste, die wegen staatsfeindlicher Äußerungen verhaftet werden sollten. Der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer, der nach dem 2. Weltkrieg der erste Bundeskanzler Westdeutschlands wurde, verkehrte mit Lou und ihren Gästen. Nach Angaben ihres Sohnes schrieb Lou eine Rede für Adenauer, als sogenannte „Ghostwriterin“. Als Adenauer 1933 von den Nationalsozialisten abgesetzt wurde, verließ sie ohne ihren Sohn im Mai Köln und flüchtete nach Paris.

1.4 Emigration und Deportation

In dieser Zeit war Frankreich noch ein freies Land. Lou schlug sich mit Deutschunterricht, Museumsführungen für deutsche Touristen und Schreibarbeit durch ihre schlechte finanzielle Lage. Zweimal im Jahr kam ihr Sohn zu Besuch aus Köln, bis er mit seiner Freundin 1938 per Schiff nach New York emigrierte. Sein Vater folgte ihm 1941, noch bevor die Deutschen Paris besetzten. Lou Straus, die in der französischen Résistance aktiv war, wurde für kurze Zeit mit den anderen 6.500 Juden in das Internierungslager „Camp de Gurs“ gebracht, als die Deutschen Paris besetzten. Es ist bis heute nicht bekannt, wie sie das Lager Gurs verlassen konnte. Jedoch konnte sie für kurze Zeit Zuflucht bei dem Schriftsteller Jean Giono finden. Auf unerklärlicher Weise wurde sie wieder zurück in das Sammellager für Juden in Drancy verschleppt. Am 30. Juni 1944 wurde sie, mit den 3.600 anderen Juden, nach Auschwitz deportiert, wo sie umgekommen ist.

Hannah

2. Quellen

http://de.wikipedia.org/wiki/Camp_de_Gurs

http://de.wikipedia.org/wiki/Wagner-Bürckel-Aktion


 

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